SPD-Stadtverbandsvorsitzende zum Internationalen Frauentag am 8. März
In diesen Zeiten, in denen der SPD der Wind hart um die Nase bläst, tut es gut, daran zu erinnern, dass es diese Partei war, die die deutsche Frauenbewegung entscheidend vorangebracht hat.
Bereits auf dem Erfurter Parteitag 1891 wurde die Forderung nach dem Frauenwahlrecht aufgestellt. Nach dem ersten Internationalen Frauentag am 27.3. 1911 hatte die Obrigkeit noch große Angst vor den aufmüpfigen Frauen. Die Presse berichtete allen Ernstes: „Zahlreiche Polizeimannschaften in der Nachbarschaft der Versammlungslokale bewahrten revolvergerüstet die Stadt vor dem Umsturz durch die Frauen.“ Doch es sollte noch bis zum 12. November 1918 dauern, als sich der sozialdemokratischen Frauenbewegung auch bürgerliche Kräfte anschlossen, um den Frauen das Wahlrecht zuzusprechen.
Bis heute hat sich viel getan. Dennoch ist die Gleichberechtigung, wie Alt-Bundeskanzler und SPD-Vordenker Willy Brandt es formulierte, „wie eine Schnecke, die auf Glatteis voranschreitet.“
100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts sind Frauen in keinem deutschen Parlament gleichberechtigt vertreten. Im Deutschen Bundestag ist ihr Anteil nach der letzten Wahl sogar zurückgegangen, und zwar von 36,5% auf 31,5%.
Auch im Rat der Stadt Wetter sind die Frauen mit 45 % unterrepräsentiert. Dass dieses Missverhältnis nicht noch größer ist, liegt vor allem an der SPD: In der SPD-Fraktion sind die Frauen mit 9: 6 deutlich in der Mehrheit.
Diese Frauenpower wirkt sich vor Ort auch auf die Partei aus. Frauen besetzen nicht nur wichtige Vorsitzende- und Vorstandsposten. Das „SPD-Frauenteam“ hat sich gebildet, eine Gruppe engagierter Frauen, die bereits in kurzer Zeit eine ganze Reihe von Initiativen in die Partei eingebracht hat.
„Dennoch müssen die Rechte der Frauen,“ so Kirsten Stich, „weiter gestärkt werden. Ihre Mitwirkung muss in allen relevanten Gesellschaftsbereichen den gebührenden Stellenwert bekommen. Gerade jetzt in der Corona-Zeit wird deutlich, Frauen tragen die Hauptverantwortung für das Homeschooling neben dem Homeoffice und in den sozialen Berufen tragen sie oftmals die Hauptlast der Arbeit.“