SPD Wetter will G9 für alle Gymnasien in NRW
Das Thema „Abitur nach acht oder neun Jahren“ beschäftigt die wetteraner SPD bereits seit der heftigen Diskussion im Sommer letzten Jahres, die mit Schlagworten wie „G8 flexi“ oder „individuelle Schulzeit“ für mehr Verwirrung als Klarheit sorgte. Für den Landesparteitag am 18. Februar, auf dem u. A. das Wahlprogramm für die anstehende Landtagswahl verabschiedet werden soll, stellen die Ortsvereine des Stadtverbandes Wetter nun einen Antrag, der die zügige, flächendeckende Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren fordert. „Das sog. Turbo-Abitur, eines der Prestigeprojekte der früheren CDU/FDP-Landesregierung, hat sein Ziel eindeutig verfehlt. Die Schulzeitverkürzung ist in erster Linie eine Verkürzung der Kindheit geworden“, konstatiert Wetters SPD-Chef Peter Zinn. Die Genossen sprechen sich daher einhellig für eine Rückkehr zum bewährten „G9“, also dem Abitur nach neun Schuljahren, egal an welcher Schule, aus. „Insbesondere geht es uns darum, dass hierfür eine einheitliche Regelung über alle Schulen in NRW beschlossen wird. Es kann nicht sein, dass derartig fundamentale Strukturentscheidungen von Stadt zu Stadt oder gar noch von Schule zu Schule unterschiedlich getroffen werden. Das würde den bereits jetzt herrschenden innerdeutschen Flickenteppich im Bildungsbereich noch kleinteiliger fragmentieren, sodass selbst ein Umzug innerhalb NRWs problematisch werden könnte“, erläutert Rosi Wolf-Laberenz, Schulexpertin der SPD Wetter, weiter. Wichtig ist den Genossen auch, dass die Durchlässigkeit des Schulsystems, die unter G8 gelitten hat, wieder gesteigert wird. Auf Initiative des Ortsvereins Alt-Wetter hin befasste sich die SPD Wetter auch mit dem derzeit um Unterstützung werbenden Bündnis „G9 jetzt!“, das über ein Volksbegehren versucht, eine ähnliche Reform in der gymnasialen Bildung herbeizuführen. „Auch wenn das große Ziel, nämlich eine Rückkehr zum neunjährigen Abitur einzuleiten, sich mit unserer Forderung deckt, haben wir deutlich unterschiedliche Auffassungen zum Thema Schulzeit im Allgemeinen. Schule muss in Zukunft immer mehr Lebensraum werden, nicht nur Lehranstalt.
Daher fordern wir umfangreiche und qualitativ hochwertige Bildungs- und Freizeitangebote am Nachmittag, etwa in Form von AGs oder Bildungspartnerschaften mit Sportvereinen oder dergleichen, während das Bündnis stark auf die klassische ‚Halbtagsschule‘ setzt, die sich aber mittlerweile überlebt hat“, so Wolf-Laberenz weiter.